AKTUELLE AG

AG GS1 SMART-Box wurde im Februar 2021 gegründet

Im Rahmen des Produktionsprozesses verpackt der Hersteller die produzierte Ware in Umkartons oder auf Trays und liefert diese auf Paletten an den Handel. Diese Sekundärverpackung wird bei schnell drehenden Artikeln nach Kommissionierung an die Filialen bzw. an das Geschäfte geliefert, dort ausgepackt und in das Regal geschlichtet.

Es gibt aber bei langsamer drehenden Artikeln – insbesondere bei der Vertriebsform Drogeriediskont – einen anderen Prozess:

In diesen Fällen werden die Umkartons nach Anlieferung geöffnet, in Kunststoff-Kisten umgepackt und eingelagert.

Für die Kommissionierung von Einzelartikeln wird diese Box automatisch aus dem Lager zum Kommissionier-Platz befördert, um dort diese Einzelartikel je nach Bestellung der Filiale entnehmen zu können, zu kommissionieren und zur Auslieferung bereitzustellen.

Aufgabe und Ziele der Entwicklung „GS1 SMART-Box“

Ziel des Projektes ist, den Prozess bei Einzelkommissionierung von langsam drehenden Artikeln zu optimieren. Dieser Teil umfasst mehr als 50% des Sortiments.

Die Aufgabe besteht darin einen Weg zu finden, das Öffnen der Umkartons, das Umpacken in Kunststoff-Boxen und die Entsorgung des Einweg-Verpackungsmaterials, der Kartonagen, zu vermeiden. Dadurch sollte auch der Packing-Prozess für Mischpaletten beim Hersteller und beim Händler optimiert und Kosten eingespart werden. Zusätzlich sollte es gelingen, den Frachtraum besser zu nutzen und CO2 Emissionen einzusparen.

Ausblick und nächste Schritte

GS1 Germany hat die Entwicklung der GS1 Smart-Box abgeschlossen und Testmuster produzieren lassen. Als erster Poolbetreiber steht Firma IPP zur Verfügung.

Eine  Testphase mit 10 Produzenten und etwa 100 Artikeln wird im 2. Quartal 2021 gestartet.

Nachdem die in der deutschen Arbeitsgruppe vertretenen Händler und Hersteller zum Großteil auch in Österreich aktiv sind, wurde im Februar 2021 die L-MW AG Smart-Box für Österreich gegründet. Neben der technischen Beurteilung der Box wird gemeinsam mit dm und den teilnehmenden Herstellern der praktische Einsatz dieses neuen MW Ladungsträgers getestet.

In Zusammenarbeit mit der TU-Wien und Pulswerk ist geplant, ein Web-Tool zur Beurteilung von Mehrweg-Verpackungen zu entwickeln, in das die GS1 SMART-Box als Case Study eingebracht werden kann.

AG In Vorbereitung:  90% Sammelquote PET Einwegflaschen

Die „Single-Use-Plastic-Richtlinie“ der Europäischen Kommission hat zum Ziel, die Auswirkungen bestimmter Einweg-Kunststoff-Produkte auf die Umwelt zu verringern.
Das konkrete Ziel dieser Bestimmung ist ab 2029 90% der Kunststoff-Getränkeflaschen zum Zwecke des Recyclings getrennt zu sammeln. Zusatzziel ist eine deutliche Reduktion des achtlosen Wegwerfens (Littering). Außerdem sollen PET Flaschen zumindest zu 30% aus recyceltem Kunststoff bestehen.

Die Arbeitsgruppe ist in Vorbereitung, die rechtlichen Rahmenbedingungen bei Bedarf in der Umsetzung zu unterstützen.

Leicht lösbare Etiketten für MTVs

Der Handel verwendet zu Kennzeichnung von MTVs Etiketten, die Informationen zur Filialbelieferung enthalten. Die Kleber dieser Etiketten sind so stark, dass sie nur mit großem Aufwand (z.B. Hochdruckreinigern) wieder abgelöst werden können.
Die Arbeitsgruppe wird dazu Lösungen unter Einbeziehung von Etiketten- und Klebe-Produzenten, Händlern und Herstellern ausarbeiten.

 

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D-A-CH: Einstellwerte für automatisierte Kontrollen von EUR-Paletten in Förder- und Lagersystemen

Automatisierte Anlagen benötigen einwandfreie Holzpaletten um Störungen und reinigungsintensive Zwischenfälle bei innerbetrieblichen Transporten und Lagerbewegungen zu vermeiden. Die Arbeitsgruppe wird für alle 3 Länder eine Empfehlung zur Standardisierung der Einstellwerte für automatisierte Kontrollen von Europaletten in Förder-und Lagersystemen erarbeiten und publizieren. Das bedeutet, dass wir in dieser D-A-CH Organisation Informationen zu den lokal laufenden Themen austauschen und manche Projekte in mehreren Ländern gleichzeitig erarbeiten und realisieren.

 

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Lean & Green

Lean and Green ist eine Non-for-Profit Initiative und wurde ursprünglich von Connekt in den Niederlanden ins Leben gerufen. Sie hat zum Ziel, teilnehmende Unternehmen für ihre Erfolge bei der Reduzierung ihres CO2-Ausstoßes in Lager- und Logistikprozessen zu zertifizieren und mit der Verwendung des Lean & Green Logos besonders auszuzeichnen. Im Fokus steht die CO2-Reduktion von 20 Prozent innerhalb von fünf Jahren.
Die Arbeitsgruppe wird die die Chancen zur Realisierung dieses Konzeptes in Österreich evaluieren.

GS1 Austria/L-MW hat im letzten Jahr die exklusive Vertretung von Lean & Green in Österreich übernommen. Diese Initiative, die derzeit in 14 Ländern Europas aktiv ist, verfolgt das Ziel, dass Firmen auf freiwilliger Basis ihren CO2 Ausstoß innerhalb von 5 Jahren um 20% reduzieren.

Falls das Unternehmen in den letzten Jahren bereits massive CO2- Einsparungen durchgeführt hat, kann die „Null-Linie“ des Beobachtungszeitraumes bis zu 5 Jahre zurückgesetzt werden.

Nach Ausarbeitung eines Aktionsplanes, der von Pulswerk geprüft wird, erhält die Firma die Berechtigung, das runde Lean & Green-Logo für Werbezwecke z.B. auf LKWs, in Aussendungen oder auf der Website sofort zu nutzen.

Bei Zielerreichung nach Ablauf der 5 Jahre wird als Auszeichnung der erste  „Stern“ ; verliehen, weitere Sterne gibt es für zusätzliche CO2 Reduktion um 3 % bzw. 5%.

Wir haben alle Unterlagen für Österreich ausgearbeitet. Antragsformulare, Verträge, Ablaufpläne, Detailpräsentationen etc. stehen zur Verfügung und sind unter https://l-mw.at/index.php/lean-green/ einsehbar.

Weitere Details finden Sie unter den PDF-Links Lean & Green Folder sowie in drei Artikeln aus den Fachzeitschriften CASH, REGAL und der GS1 Infozeitung.

Arbeitsgruppe Bier 0,33l Mehrwegflasche

Das Segment der 0,33l Bierflasche hat sich in den letzten 10 Jahren verdoppelt und liegt derzeit bei 10% Anteil am Biermarkt in Österreich. Der Großteil der Gebinde sind Einwegflaschen. Die Größenordnung des Segments sind ca. 135 Millionen Flaschen pro Jahr.

Die AG untersucht die Marktchancen einer 0,33l Mehrwegflasche und wird eine Empfehlung ausarbeiten.

Was war der Hintergrund?

Die 0,33l Bierflasche erfreut sich in Österreich immer größerer Beliebtheit, der Anteil dieses Gebindes hat sich in den letzten 10 Jahren verdoppelt und hält derzeit bei einem Anteil von ca. 10%. Das bedeutet, dass in dieser Größe etwa 45.00hl verkauft werden, in Flaschen umgerechnet sind das über 120 Millionen im Jahr. Der Großteil sind Einweggebinde, die einmal als Glasflasche produziert und befüllt werden und nach der Konsumation in den Glascontainer dem Recycling zugeführt werden.

Ziel der L-MW AG

Die Arbeitsgruppe hat das Ziel, gemeinsam mit den Brauereien und dem Handel die Marktchancen einer 0,33l Mehrweg Bierflasche in Österreich zu untersuchen und die Möglichkeiten einer Standardflasche zu prüfen. Bei einer einheitlichen Mehrwegflasche würde es keinen Sortieraufwand des Handels gëen und die Rücktransporte der Leergebinde zu den Brauereien könnten sich auf kurze Wege reduzieren.

Gerade in Zeiten, in denen der Schwerpunkt auf ökologischer Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung liegt sprechen viele Argumente für Mehrweg – denn Mehrweg ist Klimaschutz.

Internationale Entwicklung

Auch in Deutschland befassen sich die 4 größten Brauereien mit Überlegungen zum  0,33l Mehrwegsystem. Krombacher, Bitburger, Warsteiner und die Radeberger-Gruppe planen die Gründung einer gemeinsamen Gesellschaft zur Pflege und Verwaltung eines Pools für 0,33-Liter-Longneck-Flaschen.

Details finden Sie in diesem Artikel aus der WELT unter: https://www.welt.de/wirtschaft/article206395507/Mehrweg-Grosse-Pfandplaene-fuer-kleine-Bierflaschen.html

Resümee

Die Bedeutung der ökologischen Nachhaltigkeit wird gerade bei der Wahl der Verpackungsarten in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen. In den  Warengruppen Milch und alkoholfreie Getränke sind in jüngster Zeit bedeutende Aktivitäten bei Markenartikeln und auch bei Handelsmarken in Richtung Mehrweggëinde zu beobachten.

Mit dieser Arbeitsgruppe versucht der Logistikverbund Mehrweg, Maßnahmen zur Erreichung der Klimaziele und zur Ressourcenschonung gemeinsam zu realisieren.

Biertray für Multipacks

4er- und 6er-Träger werden als Promotioneinheit immer beliebter. Um diesem Trend Rechnung zu tragen hat die L-MW Arbeitsgruppe nach gemeinsam erstellten Anforderungen eine Ausschreibung für Biertrays für Multipacks in ganz Europa durchgeführt.

In dieser Ausschreibung haben zwei Trays allen Anforderungen entsprochen. Nachdem die mit Brauereien und Handelsunternehmen durchgeführten Praxistests erfolgreich waren, ist die Markteinführung 2016 erfolgt.

Wie ist die AG Biertray entstanden?

Die Anregung zu der L-MW Arbeitsgruppe Biertray ging wieder auf die Initiativeeines Logistikleiters aus dem Handelsbereich zurück.

Das Problem stellte sich wie folgt dar:

Durch die Zunahme der Multipacks Bier (4-er, oder 6-er Packs in einer Kartonhülle) kam es vermehrt zu dem Wunsch der Brauereien, die Angebote auf Trays zu präsentieren, eine für diese Gebinde ideale Präsentationsform im Geschäft.

Bei Individual-Trays ist der  Handel mit diversen Typen in verschiedenen Farben konfrontiert worden. Diese verschieden bunten  Trays, die alle funktionsidentisch waren, musste der Handel im Leergut auseinander sortieren und 8 – 10 Tray-Stapel (für jedes Tray eine Palette) bilden.

Grundsätzlich stand der  Handel Idee des Trays positiv gegenüber, hatte aber Wunsch nach Standard-Trays, um Sortieraufwand und kostenintensive Rücktransporte von unterschiedlich bunten und individuell gebrandeten Trays zu den einzelnen Brauereien zu verhindern.

Aufgabe,  Ziel und Ergebnis der Arbeitsgruppe Biertray

Die Aufgabe der L-MW AG war daher, ein neutrales Standard-Tray entwickeln zu lassen, in das alle in Österreich gängigen0,5l Mehrwegflaschen als Multipacks vom 4-er bis zum 10-er Pack geschlichtet werden können und das sich auch zum Rücktransport des Leergutes eignet.Details sind in der beigefügter Präsentation beschrieben.

Eine europaweite Ausschreibung führte letztendlich zu zwei Anbietern, die entsprechende Muster präsentierten.

Um diese Entwicklungen einem Praxistest unterziehen zu können,  wurden Testmuster u.a. auf 3-D Druckern produziert und die Trays nach Beschlichtung mit Produkten im Rahmen der normalen Einzelhandelslogistik ausgeliefert und das Leergut mit den Trays wieder zurück den Brauereien transportiert.

BeideAnbieter-Versionen haben diesen Test erfolgreich bestanden.

Das Poolmodell

Zusätzlich entwickelte die AG ein Poolmodell, bei dem das Tray für den Zeitraum der Verwendung vermietet wird und nachdem es sich um ein Standard-Tray handelt direkt nach dem Einsatz  an die liefernde Brauerei oder jede andere Brauerei, die das Tray verwendet, rückgeführt werden kann. Ein einfaches Reporting-System begleitet diesen Prozess für die Mietabrechnung. Das Poolmodell ist in beigefüget Präsentation schematisch dargestellt.

Dieses System hat den Vorteil, dass Rücktransporte des Trays über weite Strecken vermieden werden, ein Beitrag zur ökologischen Nachhaltigkeit und CO2 Reduktion.

Das Ergebnis

Mit der Entwicklung geeigneter Trays und eines geeigneten Poolmodells war die Aufgabe der AG erfüllt und es war somit beiden Anbietern überlassen, in bilateralen Gesprächen mit den Brauereien ihre Marktchancen zu realisieren.

Die Markteinführung des Logipack Pooltrays

Das Unternehmen LOGIPACKproduzierte frühzeitig die notwendigen Werkzeuge und konnte somit die für die Einführung notwendigenPool-Trays zeitnah in Österreichbereitstellen.

LOGIPACK hat mit dem LOGIPACK AllCare Tray 40er (40×0,5l)  die Funktion des Prozess-Standardisierers übernommen, damit der Handel nicht die verschiedenen farbigen Trays aussortieren muss, sondern im Idealfall nur noch ein Tray für alle Hersteller im Prozess im Umlauf hat.

Diese Prozessstandardisierung ist LOGIPACK mit einer gleichzeitigen Optimierung und Flexibilisierung angegangen.

Das LOGIPACK AllCare Tray kann neben dem gewohnten 6×0,5l Basket auch 4er, 8er und 10er Multipacks aufnehmen, sowie neben der NRW 0,5l und LongNeck 0,5l Flasche auch die Bügelverschlussflasche 0,5l. Details in der beigefügten Kurzpräsentation.

Mittlerweile nutzen über 10 Brauereien und Vertriebsgesellschaften das LOGIPACK Pooltray mit mehr als 85.000 AllCare Trays in Österreich. Das Feedback der Brauereien ist sehr positiv, da sich die Pooltrays sowohl im Vollgut- als auch Leergutprozess bewiesen haben.

Auch in automatischen Verpackungslinien zur Produktion von Kleingebinden und Displays wird das LOGIPACK Pooltray bereits eingesetzt und weitere Anlagen sind in der Planung. Einzig der Leergutrückfluss aus dem Handel wird von einigen Herstellern bemängelt, da vom Handel zu wenig Leergut auf den Trays bereitgestellt wird.

 

Die Auszeichnung mit dem Ökobusinesspreis

Der Beitrag, den das Biertray zur ökologischen Nachhaltigkeit liefert, wurde durch die Verleihung des OEKO BUSINESS PREISES Wien, den Frau Stadträtin Sima überreichte, besonders gewürdigt.

Mehrweg Displays

Sonderanfertigungen für den Promotion Einsatz bestehen mit Ausnahme des Ladungsträgers zum Großteil aus Einwegmaterial, das nach dem Einsatz entsorgt bzw. dem Recycling zugeführt wird.

Zur Schonung von Ressourcen wird die Arbeitsgruppe Angebote von mehrwegfähigen Displaymodellen aufzeigen, die nach dem Einsatz retourniert und nach der Befüllung mit anderen Produkten von Neuem eingesetzt werden. Nachdem der Praxistest erfolgreich war, wird derzeit an der Markteinführung gearbeitet.

Anlieferung ohne Palettentausch

Bei Importen von Waren auf weißen Tauschpaletten kann der Fall eintreten, dass nach Palettentausch bei der Anlieferung eine Anzahl von leeren Paletten in das weit entfernte Herkunftsland der Ware zurück transportiert wird. Diese Transporte sind ökologisch nicht nachhaltig. Die Arbeitsgruppe hat Wege aufzeigen, wie Transporte von Leerpaletten über weite Strecken vermieden werden können.

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Integration von bepfandeten Mehrweg-Verpackungen in GS1 Sync

Die GS1 Sync Stammdatenbank ist seit 2014 etabliert und wird von ca. 500 Unternehmen aktiv genutzt. Das Thema Stammdaten betrifft aber nicht nur Endverbrauchereinheiten und Sekundär-Verpackungen, sondern ist auch bei bepfandeten Mehrwegverpackungen für Hersteller und Händler von zunehmender Bedeutung. Die Voraussetzungen in der Datenbank sind gegeben und die Felder sind definiert.

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Was war der Hintergrund?

Stammdaten, die alle Attribute eines Artikels von der Primärverpackung (Konsumenteneinheit), über die Sekundärverpackung (Umkarton/Tray) bis zur Tertiärverpackung (Palette) beinhalten, sind im Warenwirtschaftssystem und im Datenaustausch entlang der Wertschöpfungskette von besonderer Bedeutung. In diesen Stammdaten sind die logistischen Merkmale (Höhe, Breite, Gewicht etc.) aber auch Informationen über das Pfand bei Mehrwegartikeln enthalten.

Ausgelöst durch die Lebensmittelinformationsverordnung der EU wurde die elektronische Stammdatenbank GS1 Sync geschaffen, die seit 2014 etabliert ist.

Diese Datenbank enthält B2C-B2B-Daten, Pfand- und Verpackungsinformationen sowie Produktabbildungen.

Sie wird in Österreich von über 1.200 Lieferanten genutzt, derzeit stehen rund 340.000 GTINs für den Markt zur Verfügung, 171 Unternehmen sind Datenabholer.

Zusätzlich werden Händlerportale mit rund 1.160 Lieferanten betrieben.

Das Problem

Bei Mehrwegartikeln wie z.B. einer Mehrweg- Bierflasche oder einer Mehrweg AF Getränkeflasche bzw. den jeweiligen Mehrwegkisten ergibt sich folgendes Problem:

Eine Mehrweg Flasche/Kiste hat, um in einer Analogie zu sprechen, verschiedene Aggregatzustände, die am Beispiel Bierflasche verdeutlicht werden sollen:

Eine in der Brauerei gefüllte Bierflasche hat ebenso wie eine Mehrwegkiste mit gefüllten Flaschen eine GTIN, um sie an der Kassa eindeutig zu identifizieren und den jeweiligen Preis festzustellen.

Eine leere Flasche, eine leere Kiste und eine Kiste gefüllt mit leeren Flaschen haben bisher keine eindeutige Identifikation. So verwendet der Handel für alle Mehrwegflaschen mit dem gleichen Pfandsatz eine Artikelnummer. Eine Unterscheidung nach markenspezifischen Flaschen erfolgt nicht.

Das Ziel der L-MW AG

Da Leergut und Pfand einen nicht unwesentlichen Wert darstellen, war es das Ziel der L-MW AG ein System zu entwickeln, mit dem Mehrweggebinde auch in leerem Zustand eindeutig identifiziert werden können, um diese Information im gesamten Warenwirtschaftssystem des Handels nutzen zu können. Diese eindeutigen, standardisierten Identifikationsnummern sollten von den Herstellern vergeben und in die GS1 Sync Datenbank eigegeben werden.

Die Lösung

Die L-MW Arbeitsgruppe bestand aus Vertretern von Getränkeherstellern, Händlern, GS1 Austria, GS1 Sync und dem Logistikverbund Mehrweg.

Nachdem die Voraussetzungen für die Integration von Mehrweggebinden, Ladungsträgern und Pfandsätzen in die GS1 Sync Datenbank gegeben und die Felder definiert waren wurde folgendes System entwickelt, das sich am Beispiel  des Datensatzes Zipfer Bier veranschaulichen lässt:

Erklärung zur Darstellung der Relation von Vollgut und Leergut:

Die Bierflasche hat im gefüllten Zustand eine GTIN, die auf der Etikette aufgedruckt ist, und gleichzeitig eine „virtuelle“ GTIN, die verwendet wird, sobald die Flasche als Leergut in den Handel zurückgebracht wird zur Abwicklung des Leergutprozesses.

Die Grafik verdeutlicht, dass Sixpacks und Biertraydisplays als Einheit eigene GTINs haben, die „virtuelle“ Leergut GTIN für die Flasche bleibt aber immer gleich. Ebenso verhält es sich bei vollen und mit leeren Flaschen gefüllten Bierkisten.

Zusätzlich ist es sinnvoll, für die leere Kiste ohne Flaschen ebenfalls eine GTIN zu vergeben, um Anforderungen bzw. Rückgaben mit eindeutiger Identifikation gestalten zu können.

Resümee

Mit diesem  System wurde  eine Vorgehensweise entwickelt, um Mehrweggebinde in verschieÞnen „Aggregatzuständen“ eindeutig identifizierbar zu machen und diese Informationen in die Datenbank GS1 Sync zu integrieren. Der publizierte Leitfaden soll bei Händlern und Herstellern die praktische Umsetzung unterstützen und etablieren.

Wenn es in Österreich zur Erfüllung der EU Single-Use-Plastic-Richtlinie zur Einführung eines Einwegpfandes für Getränkeflaschen aus Kunststoff kommen sollte, kann das System auch für die Identifikation von leeren Einweg PET Flaschen adaptiert werden.

Dollie Empfehlung NEU

Ein Dolly ist ein ohne fremde Hilfsmittel rollender Ladungsträger, der den in Europa üblichen Normen für Supplychains des Fast Moving Consumer Good Sektors entspricht. Das Haupteinsatzgebiet des Ladungsträgers sind Displays. Die 2001 publizierte Empfehlung für den Einsatz von Dollies wurde nach dem heutigen Stand von Technik und Angeboten überarbeitet und ist fertiggestellt.

Hier finden Sie diese Publikation als PDF!

Was war der Hintergrund?

Die Marktanalyse für den Einsatz rollender Ladungsträger war eines der ersten Projekte des Logistikverbundes Mehrweg im Rahmen von GS1 Austria.

Auch in diesem Fall kam die Anregung zur Gründung der Arbeitsgruppe vom Logistikleiter einer großen Handelskette in Österreich.

Problem  und  Ziel der L-MW AG

Nachdem die Empfehlung für den Einsatz von Dollies aus dem Jahr 2001 stammt und sich seither von Seite der Technik und der Anbieter vieles geändert hat, war es angezeigt, in einer L-MW Arbeitsgruppe diese Empfehlung zur Gänze zu überarbeiten und neu zu publizieren.

Die Lösung

In der Supply Chain haben Vereinfachungen in den Prozessen insbesondere für die Mitarbeiter am POS verbunden mit Kosteneinsparungen oberste Priorität.

Daher nimmt der Einsatz rollender Ladungsträger in den Formaten ¼ und ½ Palette ständig zu. Diese Art von Ladungsträgern eignet sich besonders für schnell drehendes Standardsortiment, Aktionen/Promotions mit Zweitplatzierungen und Produkte mit großem Gewicht wie z.B. Getränke in Kombination mit dem Biertray.

Der Vorteil liegt im Transport dieser Einheiten in der gesamten Supply Chain, besonders aber bei Þr Verlagerung der Ware vom Lager des Geschäftes in den Verkaufsraum ohne Verwendung gesonderter Transporthilfsmittel wie Stapler oder Handhubwagen. Dadurch ist eine einfache und ergonomisch vorteilhafte Handhabung der Produkte möglich, die auch zur Reduzierung von „out of stock“-Situationen beiträgt.

Zusätzlich gibt es oftmals Probleme, wenn Displays auf ¼ Paletten aufgesattelt auf einer Palette im Geschäft angeliefert werden. Da der Handhubwagen die Höhe nicht erreicht, um die Displays in einem Arbeitsgang herunterzuheben, müssen diese Displays abgeschlichtet und neuerlich als Sonderplatzierung aufgebaut werden, ein Arbeitsgang, der sich durch den Einsatz von Dollies verhindern lässt.

Die vorliegende Empfehlung wurde mit allen Unternehmen, die derzeit in Österreich rollende Ladungsträger anbieten erarbeitet und mit Vertretern des Handels abgestimmt. Im Detail wurde ein Anforderungsprofil ausgearbeitet, das alle relevanten Themen von Materialverwendung über Abmessungen, Belastbarkeit bis zur standardisierten Kennzeichnung und der Oberflächenplattform mit Befestigung von Aufbauten festlegt. Zusätzlich werden die Möglichkeiten von Pool-Organisationen dargestellt.

Ein Prozessablauf mit Úrstellung von „Waren- Informations- und Geldfluss“ und eine Fotodokumentation der Produkte der Anbieterfirmen ergänzen diese Empfehlung.

Resümee

Der Logistikverbund Mehrweg hat mit der Dolly Empfehlung 2001 den ersten Einsatz für diese Mehrweg L­ungsträger in Österreich ermöglicht und begleitet und hat nunmehr mit der gemeinsamen Überarbeitung dieser Publikation mit Teilnehmern der Wertschöpfungskette eine aktuelle Publikation veröffentlicht, die dem heutigen Stand der Technik und den aktuellen Angeboten entspricht.

DESADV im Streckengeschäft

Gerade im Bereich Getränke werden viele Lieferungen per Streckengeschäft durchgeführt. Hierbei wird die Ware direkt im Geschäft beziehungsweise in der Gastronomie angeliefert. Wenn hierfür ein Getränke Fachgroßhändler beauftragt wird, wird in der Praxis meist kein elektronischer Lieferschein – die DESADV – eingesetzt. Die Arbeitsgruppe hat Lösungen erarbeitet, wie mit einfachen Mitteln sichergestellt werden kann, dass diese für den Handel wichtige Nachricht auch bei Streckenlieferung zum Einsatz kommt.

Hier geht es zum Video!

Was war der Hintergrund?

Die Einführung von EDI – elektronischem Datenaustausch – im standardisierten Format der EANCOM Nachrichten war das Ergebnis einer der ersten Arbeitsgruppen zu Beginn der ECR Initiative in Österreich. Sehr rasch haben sich die Nachrichten ORDERS (elektronische Bestellung), DESADV (elektronischer Lieferschein) und INVOIC (elektronische Rechnung) in Österreich durchgesetzt und werden auch heute zwischen Händlern und Herstellern erfolgreich eingesetzt. Die Vorteile sind ganz klar, die Vermeidung der Doppeleingabe von Daten und damit neben der Zeitersparnis die Reduktion der Fehlerquote auf Null.

Die Initiative der L-MW Arbeitsgruppe geht auf die Anregung aus dem Handel zurück, der die folgende Lücke im System aufgezeigt hat:

Das Problem 

Gerade im Bereich GetrE4nke werden viele Lieferungen per Streckengeschäft durchgeführt. Die Ware wird nicht an ein Handelslager angeliefert und von diesem an die GeschE4fte verteilt. Der Hersteller, z.B. eine Brauerei oder ein Produzent von alkoholfreien Getränken, liefert die bestellte Ware direkt im Geschäft bzw. in der Gastronomie an.

Wird diese Streckenlieþrung vom Produzenten durchgeführt, ist die Übermittlung des DESADV selbstverständlich. Bedient sich aber der Hersteller für die Lieferung eines Getränke  – Fachgroßhändlers, wird in der Praxis meist kein elektronischer Lieferschein, DESADV, eingesetzt. Das fFChrt dazu, dass der Händler die Lieferdaten händisch in seinem System erfassen muss. 

Das Ziel der L-MW AG 

Die Arbeitsgruppe hat als Ziel formuliert, Wege zu finden, bei Streckenlieferung auch beim Einsatz eines Getränke-Fachgroßhändlers die Übermittlung eines DESADV mit der gelieferten Menge an den Handel sicherzustellen.

Die Lösung 

In der mit Händlern, Herstellern und Softwareexperten besetzten Arbeitsgruppe war sehr rasch klar, dass das IT – System der Getränke-Fachgroßhändler zwar die DCbermittlung eines DESADV ermöglicht, dass aber die praktische Umsetzung bei dieser Kundengruppe auf Probleme stößt.

Es wurde daher folgende Ideallösung ausgearbeitet:

Erklärung der Grafik: Wenn das Geschäft/ die Filiale mit der Nachricht ORDERS die Ware direkt beim Hersteller bestellt, so kann dieser mittels der Lieferanweisung INSDES den Getränke-FachgroDFhändler mit der Lieferung beauftragen.

Sobald dieser die Ware ausgeliefert hat meldet er dem Hersteller kurzfristig mit DESADV oder einer eigenen Nachricht die tatsächlich ausgelieferten Mengen.

Mit diesen Informationen kann der Hersteller nunmehr dem Händler den DESADV mit der Liefermenge und anschließend mittel INVOIC die Rechnung übermitteln.

Der gesamte Prozess wir hier im Video anschaulich dargestellt: https://www.youtube.com/watch?vUC7Y00320wM

Speziell für Getränke-Fachgroßhändler wurde in der AG auch die Editel Lösung Web-EDI vorgestellt, mit der auch kleinere Unternehmen ohne Warenwirtschaftssystem kostengünstig und kurzfristig die elektronische Abwicklung des gesamten Order2Cash Prozess (ORDERS; DESADV, INVOIC etc. ) nutzen können. Siehe Präsentation in der Beilage.

Resümee

Ohne die Initiative des Handels wäre niemand auf die Idee gekommen, dass 20 Jahre nach erfolgreicher Einführung der EANCOM-Nachrichten ein solches Detailproblem existiert.

Trotzdem war es wichtig, auch bei den von externen Partnern durchgeführten Streckenlieferungen eine Verwendung von nahezu 100% DESADV sicherzustellen.

Die L-MW Arbeitsgruppe hat in kurzer Zeit mit der Ausarbeitung eines praktikablen Idealmodells das Problem gelöst. Die Umsetzung dieses Modells war danach Aufgabe der beteiligten Unternehmen, zum Großteil wurden die Lösungen umgesetzt. Die vorgestellte WEB-EDI Lösung ergänzt das Programm fFCr kleinere Unternehmen.

Hier finden Sie den Abschlussbericht der AG als PDF.

EINE KOOPERATIONSPLATTFORM VON GS1 AUSTRIA BRAHMSPLATZ 3, 1040 WIEN

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